Viele selbstständige Karrieren beginnen nicht mit einem klaren Plan, sondern mit kleinen, zufälligen Begegnungen. In dieser Episode erzähle ich, wie Empfehlungen, Sichtbarkeit und Offenheit mir zu meinen ersten bezahlten Projekten verholfen haben. Erfahren Sie, welche Strategien auch Ihnen helfen können, als Berater:in in der Prävention erfolgreich durchzustarten.
Ich werde oft gefragt, wie ich meine Selbstständigkeit angefangen habe und wie ich an meine ersten Kunden gekommen bin.
Und deswegen habe ich für diese Podcast-Folge mal nachgeschaut in meinem Archiv und erzähle, wie sich das mit meinen 4 echten, ersten Kunden ergeben hat.
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Ich erzähle Ihnen, wie ich meine Selbstständigkeit in der Arbeitspsychologie gestartet habe. Sie erfahren, wie ich an meine allerersten Aufträge gekommen bin – durch Zufälle, Empfehlungen und Momente, in denen ich Menschen positiv aufgefallen bin. Danach können Sie eigene Anknüpfungspunkte erkennen, wie Sie erste Aufträge gewinnen können.
Ich zeige Ihnen heute also, wie ganz unterschiedliche Kontakte und Situationen zu meinen ersten Kundenaufträgen geführt haben. Damit Sie erkennen, wie Sie Ihre Selbstständigkeit strategisch über Ihr Netzwerk aufbauen können – und warum sich Offenheit und Sichtbarkeit bezahlt machen.
Ich habe dieses Jahr 15 Jahre Selbstständigkeit gefeiert. Direkt nach meinem Studium habe ich meine Selbstständigkeit begonnen. Das klingt vielleicht mutig im Nachhinein, es hat sich aber damals nicht so angefühlt, sondern wie eine natürliche Entwicklung.
Ich werde oft gefragt:
Wie hast du deine Selbstständigkeit angefangen? Wie bist du an deine ersten Kunden gekommen?
Und deswegen habe ich für diese Podcast-Folge mal nachgeschaut in meinem Archiv und erzähle, wie ich zu meinen 4 echten, ersten Kunden gekommen bin. Und da zähle ich nicht hinein meine bezahlte Diplomarbeit und meine bezahlten Praktika und deren Folgeaufträge, z.B. habe ich für eine Fachhochschule 10 Jahre lang Interviews und Assessmentcenter für Studienbewerber geführt.
Meine ersten 4 Kunden:
1) Der Arbeitspsychologie-Professor - Prof. Korunka - bei dem ich meine Abschlussarbeit geschrieben habe, hat auch eine Beratungsfirma. Nachdem wir einige Zeit für meine Diplomarbeit zusammengearbeitet haben, hat er auch mir Subaufträge gegeben über seine Firma:
- Marktforschungs-Interviews durchführen
- Als Co-Moderatorin bei Workshops dabei sein und diese dokumentieren
- Dateneingabe bei Befragungsprojekten
- Gruppendiskussionen durchführen und dokumentieren
2) Ich habe am Ende meines Studiums eine 6wöchige Ausbildung gemacht zur Trainerin in der Erwachsenenbildung. Da hatten wir einen Haupttrainer, der aber für 2 Tage keine Zeit hatte und daher wurde ein Ersatztrainer eingesetzt. Diesem bin ich offenbar ins Auge gestochen, weil am Ende der zwei Tage hat er mich gefragt, ob ich Erfahrung habe mit Jugendlichen. Und damals hatte ich schon 10 Jahre Erfahrung mit Judo-Training für Kinder und Jugendliche. Mein Lehrtrainer hat mich dann engagiert für ein Projekt seiner Firma für arbeitslose Jugendliche. Da habe ich dann 6 Monate Vollzeit arbeitslose Jugendliche begleitet.
3) Eine ehemalige Studienkollegin von mir arbeitete in einer Beratungsfirma und die haben externe Projektpartner:innen gesucht. Diese Beratungsfirma macht 360°-Feedbacks, also eine Art von Mitarbeiterbefragung, wo diese den Führungskräften Feedback geben. Aber die Führungskräfte bekommen auch Feedback von deren eigenen Führungskräften und anderen Führungskräften. Und ich habe damals für die Beratungsfirma 30 psychologisch-diagnostische Berichte geschrieben über die Führungskräfte.
4) Die Frau von meinem Cousin hat als Lektorin in einem Verlag gearbeitet. Und dort wurde jemand gesucht, der Führungskräfteschulungen machen kann. Ich war zuerst skeptisch, ob ich mir das wirklich zutraue, aber sie hat mich sehr unterstützt und geholfen ein gutes Programm auszuarbeiten. Das habe ich dann wirklich jahrelang gemacht
Also:
Zweimal bin ich Mentoren positiv aufgefallen bei Ausbildungen. Zweimal wurde ich empfohlen von Freundin bzw. Studienkollegin. Diese kannten mich eher privat und weniger im "professionellen" Kontext.
In der Online-Akademie "Pioniere der Prävention" gibt's übrigens für Mitglieder einen eigenen Fahrplan:
"Durchstarten in der Selbstständigkeit" mit 10 Schritten und Tipps für Erstgespräche.
Was können Sie daraus mitnehmen?
- Man weiß nie, wo ein Kundenkontakt entstehen kann! Ich wurde bereits von einem Judo-Kollegen gebeten in seiner kleinen Firma die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen durchzuführen. Ein anderer Judo-Kollege hat mich in einer Abteilung seiner Firma empfohlen für ein Teambuilding. Den Bruder der Frau meines Cousins hatte ich mal im Einzelcoaching.
- Deswegen ist es ganz wichtig, dass man immer allen Leuten erzählt, dass man selbstständig ist und in welchem Themenfeld man was anbietet. Und dafür muss man das halbwegs knackig formulieren können ohne Fachbegriffe!
Viele Gründer:innen warten auf "die perfekte Gelegenheit" oder glauben, dass es ohne "offizielles Sprungbrett" wie offizielle Projekt-Ausschreibungen nicht geht. Doch das stimmt nicht. Die Realität ist: Die ersten Aufträge entstehen oft durch Kontakte, Sympathie, Vertrauen - Mentor:innen, Kolleg:innen, Freund:innen und Familie können entscheidende Türöffner sein. Aber man muss sich trauen sichtbar zu sein – und halbwegs wissen, was man anbieten will oder extrem offen dafür sein, was andere Leute einem zutrauen.
Das, was ich damals für meine ersten Kunden gemacht habe, würde ich jetzt auch nicht mehr annehmen. Aber es waren gute Learnings!
Aufgabe der Woche:
Erzählen Sie mindestens drei Personen aus Ihrem privaten Umfeld, was Sie anbieten oder anbieten wollen.
Wer weiß, was sich daraus in den nächsten Wochen, Monaten oder Jahren ergibt!
Nützliche Links
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Sie ist Kurs-Bibliothek und Netzwerk für ExpertInnen in der betrieblichen Prävention.
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Das Highlight ist der regelmäßige Austausch in der Gruppe und mit Veronika Jakl - live bei den monatlichen Stammtischen und jederzeit im Forum.
